Wildcamping in Deutschland
Camping ist allgemein beliebt als eine Urlaubsform, die viel Freiheit in Bezug auf die Ortswahl und die Urlaubsgestaltung bietet. Trotzdem ist eine Platzreservierung auf einem offiziell gemeldeten Campingplatz vonnöten. Wildcamping wäre eine noch größere Freiheit, die sich Campingfreunde wünschen. Das wäre ein Aufenthalt, wo immer man sich niederlassen möchte.
Was ist Wildcamping?
Als Wildcamping bezeichnet man die willkürliche Wahl eines Schlafplatzes oder eines längeren Aufenthaltes mit Zelt oder Wohnwagen in der Natur. Da in Deutschland das Betreten der freien Landschaft und das Betreten des Waldes zum Zweck der Erholung erlaubt sind, gehen viele Camper davon aus, dass man auch einfach überall übernachten darf. Doch das ist nicht ganz so einfach. Wildcamping in Deutschland unterliegt sehr strengen Verboten, wie nicht anders zu erwarten war. Wenn man trotzdem zu einem ungehinderten Naturgenuss kommen will, muss man erfinderisch sein.
Gesetzliche Regeln in Bezug auf Wildcamping
Wildcamping im Allgemeinen ist in Deutschland verboten. Niemand darf unerlaubt in einem Wald oder auf Privatgrund sein Zelt aufschlagen oder den Wohnwagen dauerhaft abstellen. Dabei gibt es aber Ausnahmen, die man kennen sollte. Bevor man sein Quartier an einem schönen Ort aufschlägt, ist die Kenntnisnahme zu den Besitzverhältnissen angebracht. Wer die Genehmigung eines privaten Besitzers hat, darf natürlich dann auf dem Grundstück campen.
Man sollte dafür eine Einverständniserklärung des Grundstücksbesitzers einholen.
Für jedes Bundesland gibt es außerdem andere Regelungen vom Gesetzgeber. Die Gesetze sind deshalb immer erst nachzulesen, damit man bei einer Kontrolle die richtigen Antworten parat hat. Man will sich den Urlaub ja nicht mit einem deftigen Bußgeld verderben.
Bis zu 500 Euro kann es kosten, wenn man gegen die örtlich geltenden Vorschriften verstößt. Und auch wenn man alle Gesetze eingehalten hat, dann sind da noch die je nach Epidemielage geltenden Corona-Auflagen.
Bayern gilt als strengstes Bundesland
Sehr vorsichtig muss man in Bayern sein. Für das Wildcamping in Deutschland gibt es hier die strengsten Gesetze. Auf gar keinen Fall darf man in Naturschutzgebieten, in Wildschutzgebieten oder in den Nationalparks wild campen. Wer sich dort aufhalten will, für den sind die Trekkingplätze eine gute Idee.
Trekkingplätze als Alternative zum Wildcamping in Deutschland
Da es mehr Verbote als Genehmigungen für das Campen in freier Natur gibt, wurden Trekkingplätze als Alternative zum Wildcamping in Deutschland eingerichtet. Diese Plätze sind ausgewiesen und man kann sie frei benutzen.
Es gibt dort allerdings keinen Komfort, wie man das vom Campingplatz her gewohnt ist. Die Trekkingplätze sind aber für freiheitsliebende und unabhängig Reisende eine gute Idee. Man kann sich vollkommen frei entscheiden, wann man wohin fährt und wie lange man bleibt. Die Kosten sind erschwinglich. Bei einigen Plätzen sind es 10 Euro pro Nacht für den Stellplatz.
Man bucht für sein Zelt kurzfristig einen Zeltplatz, der oft aus einem Holzplateau besteht und meist auch einen Holzsitzplatz mit Tisch bietet. Die GPS Koordinaten bekommt man dann mitgeteilt. Es gibt auf solchen Plätzen Komposttoiletten und jede Menge Natur.
Ausnahmen finden für gelegentliche Aufenthalte in der Natur ohne Anmeldung
Das Verweilen und der Aufenthalt in der Natur sind offiziell erlaubt durch die Naturschutzgesetze. Ein Zelt aufzustellen irgendwo im Wald oder auf der Wiese ist aber verboten. Das fällt unter die Bezeichnung Wildcamping in Deutschland. Da die Übernachtung ohne Zelt von Verboten nicht betroffen ist, kann man mit dem Schlafsack oder in einer Hängematte durchaus die Nacht im Freien verbringen.
Wer eine Reisehängematte zwischen den Bäumen befestigt, hat einen legalen Schlafplatz und wird keine Strafe fürchten müssen. Wildcamping in Deutschland ist also möglich, wenn man keine feste Unterkunft aufbaut. Man kann sich bei schönem Wetter einfach auf dem Boden oder zwischen den Bäumen einen Schlafplatz einrichten.
Bei Wind und Regen ist das vielleicht nicht so erbaulich, aber für den Genuss einer sternenklaren Nacht oder für den Schlaf nach einem Ausflug ist das immerhin eine Möglichkeit.
Verunreinigungen und illegaler Umgang mit Feuer beim Wildcamping in Deutschland
Ganz vorsichtig muss man bei einigen Dingen sein, die beim Camping leider häufig üblich sind. Ein Bußgeld für ein unerlaubtes Campen ist nämlich die eine Sache, für weitere Ordnungswidrigkeiten gibt es auch noch härtere Strafen. Das illegale Feuermachen beim Wildcamping in Deutschland kann sehr teuer werden.
Insbesondere in Naturschutzgebieten gibt es empfindliche Strafen für solche Verfehlungen. Auch das Hinterlassen von Müll sollte man tunlichst vermeiden. Wenn diese Dinge nachweisbar sind, werden Strafen bis zu 5000 Euro ausgesprochen. Dabei spielt auch eine Rolle, wie gefährlich diese Fehler für das Wild und für die Natur im Allgemeinen sind.
Die Feuergefahr geht sowohl vom Lagerfeuer beim Grillen und vom Hinterlassen von Glas im Wald aus. Wer die Natur in einer solchen Weise gefährdet, wird in den Nationalparks und Naturschutzgebieten empfindlich abgestraft.
Was gilt nicht als Wildcamping in Deutschland?
Für viele Reisende gibt es aber auch positive Nachrichten zum Wildcamping in Deutschland. Nicht jede Übernachtung bekommt sofort die Bezeichnung Wildcamping. Es ist nach wie vor erlaubt, zur Herstellung seiner Fahrtüchtigkeit eine Nacht sein Fahrzeug im öffentlichen Raum zu parken. Laut Paragraph 12 der STVO kann man mit seinem Wohnwagen überall parken, wo es nicht ausdrücklich untersagt wird.
Man kann das Fahrzeug auf einem Parkplatz abstellen und sich bis zu 10 Stunden für die Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit dort aufhalten. Natürlich sollte man weder Parkplatzmarkierungen überschreiten oder andere Verkehrsteilnehmer behindern. Die Unterbrechung der Reise ist aber für diesen Zeitraum möglich und man darf dann dort auch schlafen. Wichtig für diese Regelung und Ausnahmesituation ist, dass man sich nur im Innenraum aufhält.
Man darf weder draußen Sitzplätze aufbauen noch den Sonnenschutz nutzen. Wer diese Möglichkeit nutzen möchte, sollte aber trotzdem die Naturparks und Naturschutzgebiete meiden. Dort werden Versuche des Wildcampings strenger verfolgt.
Man sollte immer die Fahrtunterbrechung gut belegen und begründen können. Damit ist man auf der sicheren Seite, wenn es zu einer Kontrolle kommt.
Fazit: Wildcamping in Deutschland – was ist erlaubt?
Erlaubt sind Aufenthalte mit Übernachtung in der Natur ohne Zelt oder ohne Wohnwagen, das ist das sogenannte Biwakieren. Biwakieren wird vom Gesetzgeber nicht reguliert. Erlaubt sind Übernachtungen auf Trekkingplätzen. Erlaubt sind Übernachtungen auf Privatgrund mit Genehmigung des Besitzers. Erlaubt sind auch die Aufenthalte im öffentlichen Raum zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit bis zu 10 Stunden.
Das gilt, wenn man nicht den Raum um das Wohnmobil oder den Caravan herum nutzt. Es bleiben also für Naturfreunde noch einige Möglichkeiten für den freien Naturgenuss, ohne dass man unter das Verbot von Wildcamping in Deutschland fällt.